Mit diesen vier Impfungen darf man nach Kanada einreisen
Seit dem 7. September 2021 dürfen vollständig geimpfte Touristen wieder nach Kanada einreisen. Allerdings müssen sie mit einem der in Kanada zugelassenen Impfstoffe geimpft sein. Hier erfahren Sie die wichtigsten Informationen zu diesen vier Impfstoffen.
Momentan müssen die Reisenden entweder zwei Dosen des Impfstoffs von Moderna, Pfizer oder AstraZeneca oder eine Dosis des Janssen-Impfstoffs erhalten haben. Auch eine Kombination dieser Impfstoffe wird in manchen Fällen anerkannt. Die Impfstoffe anderer Hersteller werden jedoch noch nicht akzeptiert. Es ist auch vorgeschrieben, dass die letzte Dosis bei der Einreise über 14 Tage zurückliegt.
Schon seit dem 9. August 2021 dürfen vollständig geimpfte US-Amerikaner wieder einreisen. Das war als erster Schritt gedacht, um eine weitere Öffnung der Grenzen vorzubereiten.
Vor einer Reise muss man alle relevanten Daten in die ArriveCAN-App oder auf der Website eingeben. Weiters ist es notwendig, das Ergebnis eines molekularbiologischen COVID-19-Tests vor der Einreise vorzulegen.
Impfung erspart Quarantäne
Dafür brauchen sich die Reisenden keiner Quarantäne mehr zu unterziehen, es sei denn, es wird an der Grenze festgestellt, dass sie einige Anforderungen nicht erfüllen. Ungeimpfte Kinder unter 12 Jahren dürfen ohne Quarantäne nach Kanada reisen, wenn ihre vollständig geimpften Erziehungsberechtigten sie begleiten.
Ohne Impfung können einige Gruppen (Zeitarbeiter, Studierende, Diplomaten) nach Kanada einreisen, müssen danach aber in Quarantäne. Es ist also der einfachste Weg, sich mit einem der folgenden Impfstoffe impfen zu lassen, wenn man nach Kanada reisen will:
Moderna
Der COVID-19 Impfstoff Spikevax von Moderna ist ein mRNA-Impfstoff. Er ist für mindestens 12-Jährige zugelassen und wird durch eine Injektion in den Oberarm verabreicht. Der vollständige Impfschutz setzt nach zwei Dosen ein. Laut klinischen Studien entfaltet Moderna Spikevax zwei Wochen nach der zweiten Dosis seine volle Wirksamkeit. Der Impfstoff erreichte eine Wirksamkeit von 94,1 % beim Schutz gegen COVID-19 bei Teilnehmern ab 18 Jahren. Bei Jugendlichen unter 18 war die Wirksamkeit sogar 100 %.
Zwischen den beiden Teilimpfungen soll ein Abstand von einem Monat liegen. Je nach neuesten Erkenntnissen und verschiedenen Entscheidungen der Behörden kann es Unterschiede beim genauen Zeitraum geben.
Mischung mit anderen Impfstoffen?
In manchen Ländern wird eine Mischung der Impfstoffe angeboten. So kann es sein, dass jemand als erste Dosis Pfizer erhalten hat und als zweite Dosis Moderna angeboten wird.
Die kanadische Impfbehörde (National Advisory Committee on Immunization, NACI) empfiehlt bei der zweiten Dosis einen mRNA-Impfstoff wie Pfizer oder Moderna.
Mögliche Nebenwirkungen
Nach einer Impfung kann es vorübergehend zu Nebenwirkungen kommen. Beim Impfstoff von Moderna sind dabei die folgenden Symptome (besonders an der Injektionsstelle) möglich: Rötungen, Wundsein, Schwellungen, Schüttelfrost, Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, leichtes Fieber.
In sehr seltenen Fällen kann es zu Myokarditis und Perikarditis, einer Bellschen Lähmung oder einer schweren allergischen Reaktion kommen. Anzeichen dafür sind Atembeschwerden, ein Anschwellen von Lippen, Gesicht oder Zunge und eine erhöhte Herzfrequenz.
Pfizer BioNTech
Der Pfizer-BioNTech Comirnaty COVID-19 Impfstoff stammt aus einer Kooperation des US-Unternehmens Pfizer mit dem deutschen Unternehmen BioNTech. Auch dieser Impfstoff ist ein mRNA-Impfstoff. Er wurde in Kanada für Menschen ab 12 Jahre zugelassen.
Die Impfung erfolgt in zwei Dosen durch Injektion in einen Muskel, normalerweise in den Oberarm.
Was die Wirksamkeit des Pfizer-Impfstoffes betrifft, haben klinische Studien gezeigt, dass der Pfizer-BioNTech Comirnaty COVID-Impfstoff ab einer Woche nach der zweiten Dosis zu 95 % Wirksamkeit beim Schutz von Studienteilnehmern ab 16 Jahren führt. Bei 12- bis 15-jährigen liegt die Wirksamkeit sogar bei hundert Prozent. Für den maximalen Schutz sind aber immer zwei Dosen erforderlich.
Nach den Erkenntnissen dieser Studien sieht Health Canada vor, dass die zwei Dosen im Abstand von 21 Tagen verabreicht werden sollen. Es gibt beim genauen Zeitraum innerhalb und außerhalb Kanadas geringfügige Unterschiede.
Mögliche Nebenwirkungen
Nach der Impfung kann es zu vorübergehenden Nebenwirkungen kommen. Diese können einige Stunden bis einige Tage nach der Impfung auftreten. Beim Pfizer-Impfstoff wurden nach der Impfung häufig grippeähnliche Symptome beobachtet. Dazu gehören Rötungen, Schwellungen, Schüttelfrost, Müdigkeit, Kopfschmerzen, leichtes Fieber und Muskelschmerzen. Sehr selten kann es zu Myokarditis und Perikarditis, einer Gesichtslähmung oder einer schweren allergischen Reaktion kommen.
Man sollte vor der Impfung mit einem Arzt über alle schweren Allergien sprechen.
In Kanada wurde der Pfizer-Impfstoff von Health Canada geprüft, einem Arzneimittelprüfverfahren, das international für seine hohen Standards bekannt ist. Damit ist belegt, dass die Impfstoffe sicher und wirksam sind und dass der Nutzen die Risiken überwiegt.
AstraZeneca
Der COVID-19 Impfstoff von AstraZeneca trägt den Namen Vaxzevria. Dieser Impfstoff basiert auf einem Virus-Vektor-Verfahren. Er ist in Kanada für Menschen ab 18 Jahren zugelassen und wird in zwei Dosen durch Injektion in den Oberarm verabreicht.
Klinische Studien haben gezeigt, dass der Impfstoff Vaxzevria von AstraZeneca ab zwei Wochen nach der zweiten Dosis die Studienteilnehmer zu 62 % vor COVID-19 geschützt hat. In Kanada ist zwischen den beiden Dosen der Impfung ein Abstand von vier bis zwölf Wochen vorgesehen.
Wenn jemand als erste Dosis den Impfstoff von AstraZeneca erhalten hat und für die zweite Dosis nur ein anderer Impfstoff angeboten wird, empfiehlt das National Advisory Committee on Immunization als zweite Dosis einen mRNA-Impfstoff wie den Impfstoff von Pfizer oder Moderna.
In einigen Fällen kann ein Arzt einen viralen Vektorimpfstoff wie AstraZeneca Vaxzevria empfehlen, wenn jemand allergisch gegen einen mRNA-Impfstoff sein könnte.
Mögliche Nebenwirkungen
Auch beim Impfstoff von AstraZeneca hat man häufig grippeähnliche Symptome wie Schüttelfrost, Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und leichtes Fieber beobachtet. In seltenen Fällen kam es zu schweren Nebenwirkungen wie Blutgerinnseln mit niedrigem Gehalt an Blutplättchen, einem Kapillarleck-Syndrom oder einem Guillain-Barré-Syndrom. Schwere allergische Reaktionen sind ebenfalls in seltenen Fällen möglich. Dazu gehören Nesselsucht, Atembeschwerden, eine erhöhte Herzfrequenz und ein plötzliches Abfallen des Blutdrucks.
Die kanadischen Behörden geben wöchentlich einen Bericht über gemeldete allergische Reaktionen und Nebenwirkungen der COVID-19-Impfstoffe heraus.
Janssen (Johnson & Johnson)
Der Janssen COVID-19 Impfstoff von Janssen Inc. ist ebenfalls Virus-Vektor-basiert. Er ist in Kanada für Menschen ab 18 Jahren zugelassen. Anders als die anderen Impfstoffe wird er in einer einzigen Dosis verabreicht. Die Sicherheit und Wirksamkeit für Unter-18-jährige gilt als noch nicht erwiesen.
Klinische Studien haben gezeigt, dass der Impfstoff von Janssen die Studienteilnehmer ab zwei Wochen nach der Impfung zu 66 % vor einer Infektion mit COVID-19 geschützt hat.
Mögliche Nebenwirkungen
Auch nach der Impfung mit dem Janssen-Impfstoff kann es zu Nebenwirkungen kommen. Diese können einige Stunden bis Tage nach der Impfung auftreten. Dazu gehören auch bei diesem Impfstoff grippeähnliche Symptome wie Schüttelfrost, leichtes Fieber, Schwellungen, Rötungen und Muskelschmerzen. In seltenen Fällen kann es zu schweren allergischen Reaktionen kommen. Symptome davon sind Nesselsucht, Atembeschwerden, eine erhöhte Herzfrequenz, ein plötzliches Absinken des Blutdrucks, Erbrechen und Durchfall. In sehr seltenen Fällen kann es zu einem Kapillarleck-Syndrom oder einem Guillain-Barré-Syndrom kommen.